„Ihr interessiert euch für Street Art? Dann müsst ihr unbedingt nach Soho!“, erklärt uns Victor mit begeistertem Funkeln in den Augen. Gemeint ist nicht etwa der Szenestadtteil im Londoner West End, sondern ein nicht minder spannendes Künstlerviertel im Herzen von Málaga in Andalusien. Wir sind auf Einladung von Ruralidays in Südspanien unterwegs und erkundigen uns gerade bei unserem Guide Victor von We Love Malaga, was wir im Anschluss an unsere gemeinsame Walk & Taste Tour noch machen könnten.
Nachdem ich ein Faible für Street Art habe, machen wir uns also zunächst auf in Richtung Hafen. Gleich daneben beginnt „Soho“, das sich in Dreieckform an das Hafenviertel schmiegt und wo wir zuallererst die Touristeninformation ansteuern. Denn dort bekommen wir wie von Victor angekündigt eine kostenlose Karte, in der die Street Art Künstler und ihre Werke übersichtlich eingetragen sind.

Die Karte gibt es auch online unter mausmalaga.com
Das Projekt MAUS (Málaga Arte Urbano Soho) bringt einige der berühmtesten Street Artists der Welt mit den Bewohnern und Unternehmern von Soho zusammen, die wiederum ihre Häuserwände als riesige „Leinwände“ zur Verfügung stellen.

D*Face (links) und Shepard Fairey (rechts) toben sich auch an den größten Häuserfassaden in Soho aus.
In diesem Beitrag nehme ich dich mit in die Gassen Málagas und gebe dir einen Vorgeschmack, welche Street Art Künstler du in Soho entdecken kannst. Mein Tipp: Unbedingt selbst anschauen, es kommen laufend neue Kunstwerke dazu! Das lohnt sich auch, wenn du möglicherweise im Rahmen einer Kreuzfahrt nur ein paar Stunden in der Stadt verbringst und keine Lust (mehr) auf klassische Sehenswürdigkeiten hast. Also schnapp dir eine Karte in der Touristeninfo und los gehts mit der selbstgeführten Street Art Tour durch Málagas Soho!

„Welcome to Spain“ von Andi Rivals
Gleich ums Eck entdecken wir Werke von zwei meiner liebsten Street Artists, die vom Format her nicht gegensätzlicher sein könnten, obwohl das Motiv diesmal ein ähnliches ist:


Während der Belgier ROA für seine anatomisch detailgetreuen und flächenmäßig oft riesigen Werke mit Tieren bekannt ist, muss man die Kunst des Franzosen Christian Guémy alias C215 sehr genau suchen. Die befinden sich nämlich oft an Post- oder Stromkästen und ist entsprechend kleiner gehalten.

Gerade an den Wänden der leerstehenden Häuser befinden sich viele Kunstwerke auf engstem Raum, wie hier von Silvestre Santiago alias Pejac.


Tipp: Das CAC Museum für moderne Kunst (Centro de Arte Contemporáneo de Málaga) befindet sich ebenfalls in Soho, der Eintritt ist kostenfrei!

Unscheinbares Äußeres, tolle Ausstellungen im Inneren: das Centro de Arte Contemporáneo von Málaga (CAC)

In einem Innenhof gegenüber vom CAC geht es bunt weiter!

Look me in the eyes!

Während dieses Kunstwerk zwei verstorbenen Größen der amerikanische Hip Hop Kultur gewidmet ist …

… „füttert“ Cori ums Eck lieber ein Chamäleon! Wer kennt auch noch Notorious B.I.G. und Tupac heutzutage ;)

Die größten Kunstwerke sieht man oft am schwierigsten: Für die Vögel von Dal East müssen wir unsere Hälse weit nach oben strecken.

Auch die Murals von Faith47 sind enorm! Ihre Kunst sieht man üblicherweise in den Städten Südafrikas, von Kapstadt bis Johannesburg. Dieses hier gibt es in Málaga zu bestaunen.
Wer mit offenen Augen durch die Straßen geht wird wohl 90% der in der Karte vermerkten Straßenkunstwerke auch so finden (und noch einige mehr!) Wenn du also keine bekommen solltest, ist das natürlich kein Grund, die selbstgeführte Tour nicht trotzdem zu machen. Praktisch ist sie aber jedenfalls, denn darin erfährst du auch einige Hintergründe über das Projekt MAUS und die Künstler selbst, die du ansonsten auch auf der Website nachlesen kannst!
Da Soho gar nicht so groß ist, wie es auf der Karte vielleicht wirkt, schaffst du die Tour locker in einer Stunde. Wenn du auch noch ins CAC gehen möchtest, plane aber mindestens eine weitere Stunde ein!
Vielen Dank an Victor von We Love Malaga für die Tipps zu seiner Heimatstadt, ein weiterer Beitrag über die von ihm geführte Walk & Taste Tour folgt! Herzlichen Dank auch an Ruralidays für die Einladung zu dieser Recherchereise nach Andalusien. Meine Meinung bleibt jedoch wie immer meine eigene.